Der Beitrag stellt die in Musik- und Literaturwissenschaft bisher kaum diskutierte Frage nach der Konfessionsgebundenheit von Oratorien des 18. Jahrhunderts im deutschen Sprachraum und führt das Paradigma der Interkonfessionalität ein. Die ausgewählten Oratorien entstanden an zeitgenössisch bedeutenden Musikorten wie Wien, Dresden, Hamburg und Leipzig und wurden überkonfessionell rezipiert. Die Untersuchungen eröffnen neue Deutungshorizonte der Werke, indem sie deren Entstehung, Rezeption und wechselnde Funktionen erstmals polykausal und interdisziplinär offenlegen. Dieser Ansatz zeigt, dass die frühneuzeitlichen Oratorienkulturen sowohl über ihre konfessionellen Ausrichtungen zu greifen sind, als auch zeitgenössische ästhetische, soziokulturelle und frömmigkeitspraktische Entwicklungen im Zeitalter der Aufklärung widerspiegeln.
Weitere Informationen über die Forschungsplattform finden Sie unter www.religionandtransformation.at.
The series "Religion and Transformation in Contemporary European Society" documents the work of the interdisciplinary research platform of the same name research platform of the University of Vienna. Under the umbrella of this platform, scientists research the mutual influences of religion(s) and social transformation processes in Europe. The volumes are the responsibility of the individual subgroups of the research platform and are each dedicated to a specific research question.
More information about the research platform can be found at www.religionandtransformation.at.
Die von Dmowski 1897 begründete „Nationaldemokratische Partei” hatte großen Einfluss auf die Gestaltung der politischen Landschaft Polens nach 1918. Ihr Gedankengut wirkte auch nach dem Zweiten Weltkrieg weiter und hat seit 1989 einen neuen Aufschwung erfahren, der sich in den letzten Jahren verstärkt hat. Die Textauswahl umfasst u.a. Dmowskis ideologisches Hauptwerk, die „Gedanken eines modernen Polen” von 1903 sowie „Deutschland, Russland und die polnische Frage” von 1908, in dem Dmowski seine geopolitische Konzeption entfaltete. Von den Schriften aus der Zeit nach dem Ende des 1. Weltkriegs verdeutlicht der Text „Kirche, Nation und Staat” sein Verhältnis zur Rolle der katholischen Kirche in der polnischen Nation. Erhellend für Dmowskis Blick auf Deutschland, aber auch seinen Antisemitismus, ist der Essay „Der Hitlerismus als nationale Bewegung“ (1932). Die Quellentexte werden mit Erläuterungen versehen und dem Band wird eine ausführliche Einleitung vorangestellt.