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The post-1945 history of these Latvians includes a description of their lives in ‘displaced person’ camps in post-war Germany, dispersion in the 1949–1951 years, resettlement in new host countries in Europe and overseas, strategies of adaptation to the new circumstances, organizational efforts, acculturation and assimilation, measures of cultural and linguistic preservation, renewal of contacts with the old homeland, generational change and disagreements, political mobilization, changes in personal and group identity, and, after 1991, the inclusion by the Latvian government of the descendants of this post-war population into a formally designated ‘Latvian diaspora’ (Diaspora Law, 2019).
Die Studie schreibt sich damit in die aktuellen europäischen Diskurse zum Zweiten Weltkrieg ein und mit ihrer Perspektive »von unten« trägt sie zum Forschungsstand mit neuen Impulsen bei. In Zeiten, in denen es immer weniger Zeitzeugen gibt, können ihre zeitgenössischen Ego-Dokumente helfen, die historischen Vorgänge zu verstehen. In diesem Sinne bietet das vorliegende Buch eine intensive Annäherung an die Lebenswelten der Zwangsarbeiter. Denn die Heranziehung von justiziellen Personalakten aus der NS-Zeit sowie der Briefe und Tagebücher der Betroffenen ermöglichte es, die Gefühle und Handlungen aus ihrer Perspektive zu schildern.
Das Buch erzählt erstmals die Geschichte der (erfolgten und verhinderten) Eheschließungen Deutscher mit Nichtdeutschen. Dabei konzentriert es sich auf die Zeit zwischen Kaiserreich und dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Dieser Zeitraum offenbart, wie umstritten solche intimen Grenzüberschreitungen immer wieder sein konnten. Bürokratische Hürden und ausländerrechtliche Regelungen, zunehmend aber auch eugenisch-rassistische und ethnozentristische Ordnungsvorstellungen haben die Chancen solcher Ehevorhaben stark beeinflusst. Deutlich wird aber auch: Solche Eheschließungen veränderten die Wirklichkeit und Wahrnehmung von Aufnahmegesellschaften und stellen Gewesenes vor verschiedene Herausforderungen.
Historische Migrationsforschung beschäftigt sich mit dem Phänomen der Migration in all seinen Erscheinungsformen, darunter v.a. Arbeits- und Siedlungswanderungen, Bildungs- und Kulturwanderungen sowie Zwangswanderungen. Das Forschungsinteresse reicht dabei von der Ausgliederung aus dem Kontext der Herkunftsgesellschaft über Dimensionen und Strukturen des Wanderungsgeschehens sowie das individuelle und kollektive Handeln im Migrationsprozess bis zur Eingliederung in der Aufnahmegesellschaft. Es umschließt auch die vielfältigen Folge- bzw. Rückwirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft, Politik und Kultur.
Reihe begründet von Klaus J. Bade