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Politische wie pädagogische Theorie und Praxis sind darauf angewiesen, zeitweise feste Fundamente anzunehmen und Kontingenz zu schließen. Dies kann heute nur noch im Bewusstsein um die Unmöglichkeit einer Letztbegründung oder universellen Schließung geschehen. Für die Theorie bedeutet das, die Offenlegung von Kontingenz als relevante Aufgabe zu verstehen. Die Analyse ausgewählter Schriften Roberto Espositos zeigt in diesem Sinne, dass dessen zentrale Begriffe sowohl in der politischen Philosophie als auch in der erziehungswissenschaftlichen Theoriebildung von Bedeutung sind: Vom (Im)Politischen führt der hermeneutische Pfad über die Politisierung des Gemeinschaftsbegriffs, die Konzeption eines Paradigmas der Immunität bis zur Affirmativen Biopolitik und einer Dekonstruktion des Personenbegriffs. Von dort aus ergeben sich Denkangebote für bildungsphilosophische Diskurse und exemplarische Handlungsfelder.
Wyka schrieb während des Krieges und kurz danach Skizzen über das Leben unter der deutschen Besatzung: über die Reaktion der polnischen Gesellschaft auf die Niederlage 1939, den Umgang mit Ausbeutung, Unterdrückung, sozialer Degradierung und Einschüchterung, über die allgegenwärtige Korruption und Bestechung im „Generalgouvernement“. Die scharfe Beobachtungsgabe Wykas und sein Ton voller Tragik, aber auch Ironie und Spott haben das Buch in Polen zum Klassiker werden lassen. Er liegt nun in meisterhafter Übersetzung erstmals auf Deutsch vor. Der renommierte polnische Historiker Jerzy Kochanowski erschließt das Werk in seiner Einleitung dem deutschsprachigen Lesepublikum.
Die Beiträge des vorliegenden Bandes analysieren nicht nur die komplexen Verbindungen von Ethik und Hermeneutik auf dem Gebiet der allgemeinen Hermeneutik, sondern diskutieren auch Fragen verschiedener Bereichsethiken. Zur Diskussion steht das Verhältnis von Wahrnehmung und Urteil, deskriptiv-hermeneutischem und normativem Zugang zu ethischen Fragen. Gleichzeitig ist aber auch das Ethos der Hermeneutik eine Kardinalfrage hermeneutischer Theoriebildung in Geschichte und Gegenwart, weil alles Verstehenkönnen auch vom Verstehenwollen abhängt und somit nicht nur eine Frage philologischer oder sonstiger Kompetenzen der Interpretation ist, sondern eben auch eine Frage der Ethik.
Die Jungfrau Ursula erlebte mit ihren Gefährtinnen zwischen der Spätantike und der Frühen Neuzeit einen beispiellosen Aufstieg, beginnend mit der Erwähnung auf einer vermutlich karolingischen Inschrift in Köln bis hin zu einem über ganz Europa verbreiteten Kult. Gegenstand dieses Buches ist die Übertragung der Reliquien der heiligen Kölner Jungfrauen durch das Netzwerk der Benediktiner und Zisterzienserklöster und der daraus resultierende Aufschwung des Kultes, insbesondere durch die Schaffung spezifischer Offiziumszyklen.
Die deutschen Bischöfe hatten in der umstrittenen Frage zuvor ihre Stellungnahmen an den Heiligen Stuhl gesandt und einen grundlegenden Bezugspunkt für die Abfassung von „Singulari quadam“ geliefert. Die meisten Oberhirten sprachen sich für die christlichen Gewerkschaften aus. Die Edition dokumentiert vollständig die Texte aus dem Apostolischen Vatikanischen Archiv. Erstmals wird dadurch der Entstehungsprozess der wichtigen „Gewerkschaftsenzyklika“ rekonstruiert. Der Quellenband trägt erheblich dazu bei, den Gewerkschaftsstreit besser zu verstehen – ein Meilenstein der Katholizismusforschung.
Wie kann Bildung sichtbar werden? Mit vorliegendem Band wird erstmalig der Versuch unternommen, über Bildungsfiguren, als plastische und anschauliche Repräsentation pädagogischer Sachverhalte, einen neuen Zugang zur bildungstheoretischen Forschung zu legen. Was Pilger, Künstler, Neuankömmlinge oder Gastgeber im Einzelnen auszeichnet und welche Lehren bzw. didaktischen Impulse aus ihnen abgeleitet werden können, wird mit bedeutenden Denkerinnen und Denkern von Comenius und Nietzsche bis zu Hannah Arendt und Jacques Derrida in dieser Arbeit grundlegend erforscht und im wörtlichen Sinne ‚evident‘.
Zum anderen enthält der Band das um 370 n. Chr. verfasste Breviarium des Rufius Festus (B 4), der zu den Benutzern der „Enmannschen Kaisergeschichte“ gehörte und in seinem knappen Werk die Expansion des Imperium Romanum anhand der einzelnen Provinzen nachzeichnete. Der lateinische Originaltext des Breviarium wird von einer deutschen Übersetzung und einem philologisch-historischen Kommentar begleitet.
Sein Leben und das seiner Ehefrau Dorothea, einer konvertierten Jüdin, umspannt und repräsentiert nicht nur sämtliche Phasen der deutschen Romantik, sondern hat sie auch nachhaltig geprägt und gestaltet. Die Edition bietet eine kritische Neuausgabe sämtlicher zu Lebzeiten gedruckter Schriften Friedrich Schlegels unter Einschluss der berühmten Fragmente und Kritiken sowie seiner poetischen Werke (Abteilung I) und eine kommentierte, durch Register erschlossene Transkription seines umfangreichen handschriftlichen Nachlasses (Abteilung II). Darüber hinaus enthält sie sämtliche Briefe nicht nur von und an Friedrich Schlegel, sondern auch von und an Dorothea Schlegel, geb. Mendelssohn (Abteilung III). Dadurch geht sie über vergleichbare Referenzausgaben hinaus.