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Der lateinamerikanische Staudammbau im 20. Jahrhundert als globale Wissensgeschichte
Lateinamerika avancierte im 20. Jahrhundert zu einem wichtigen Hotspot des weltweiten Staudammbaus. Anhand von Beispielen aus Brasilien, Mexiko, Venezuela und Uruguay wird gezeigt, dass viele Länder der Region Wissenszentren aus einheimischen Ingenieuren, Firmen und Behörden aufbauten, die ab den 1960er Jahren die damals weltweit größten Talsperren errichteten, darunter den venezolanischen Guri-Damm und den brasilianischen Tucuruí-Damm. Die neu formierten technischen Eliten konnten mit ihren Wissensbeständen globale Machtverhältnisse herausfordern, vor allem die Technologieabhängigkeit zum globalen Norden. Talsperren waren in entwicklungspolitische Vorstellungen eingebunden und sollten wirtschaftliches Wachstum entfachen. Die ambivalenten Erfahrungen Lateinamerikas mit dieser Entwicklungspolitik, aber auch mit Umweltzerstörung und zivilgesellschaftlichem Widerstand trugen zur sich global ändernden Wahrnehmung von Talsperren bei.
In: Wissen im Fluss
In: Wissen im Fluss
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Nicht nur in den kolonialen Macht- und Handelszentren, auch in der Provinz prägte dieWahrnehmung des Kolonialen den Alltag. So hat die deutsche Kolonialzeit auch in Westfalen und Lippe Spuren hinterlassen: Denkmäler und Straßen ehren koloniale Akteure,ethnographische Objekte in Museen erzählen von „exotischen“ Welten. Doch zwischenkolonialer und regionaler Geschichte gibt es noch viele weitere, bislang wenig beachtete Bezüge. Die Autorinnen und Autoren dieses mit zahlreichen Illustrationen versehenen Bandes stellen Aus- und Rückwirkungen des Kolonialismus auf das Leben in der westfälischen und lippischen Provinz vor: Die Verflechtungen westfälischer Städte mit dem kolonialen Handel, eine kritische Aufarbeitung von Biographien und Netzwerken kolonialer Akteure, die exotisierende und rassifizierende Zurschaustellung von Menschen sowie den Umgang mit Erinnerungsorten und Sammlungen.