Vorwort der Reihenherausgeber zu Band 1

Beyond Historicism – New Testament Studies Today

In: Antagonismen in neutestamentlichen Schriften
Authors:
Stefan Alkier Bochum, Frankfurt am Main, Regensburgam 5. April 2021

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Hartmut Leppin Bochum, Frankfurt am Main, Regensburgam 5. April 2021

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Thomas Paulsen Bochum, Frankfurt am Main, Regensburgam 5. April 2021

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Tobias Nicklas Bochum, Frankfurt am Main, Regensburgam 5. April 2021

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Die inter- und transdisziplinäre Studienreihe Beyond Historicism – New Testament Studies Today, die von einem Gräzisten (Thomas Paulsen), einem Althistoriker (Hartmut Leppin), einem katholischen Neutestamentler (Tobias Nicklas) und einem evangelischen Neutestamentler (Stefan Alkier) konzipiert wurde, baut auf den philologischen Prinzipen auf, die der Übersetzung des Frankfurter Neuen Testaments von Stefan Alkier und Thomas Paulsen zu Grunde liegen. Der philologisch-kritische Respekt vor der jeweiligen Ausdruckskraft der Zeichenproduktion anderer ist nicht nur die wissenschaftliche, sondern auch die ethische Grundlage der Studienreihe Beyond Historicism. Vom Text zur Geschichte lautet daher die Wegbeschreibung, an der sich die Publikationen in dieser Reihe orientieren sollen.

Den zweiten Grundpfeiler der Reihe bildet ihre inter- und transdisziplinäre Ausrichtung. Sie soll dazu beitragen, dass das Auseinanderdriften der Fächer Klassische Philologie, Orientalische Philologien, Alte Geschichte, Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte, Archäologie, Evangelische Theologie, Katholische Theologie, Orthodoxe Theologie, Religionswissenschaft und verwandter Spezialdisziplinen wie Epigraphik und Papyrologie beendet wird und sie sich zur gemeinsamen Arbeit gegenseitig interdisziplinär beraten oder auch transdisziplinär an gemeinsamen Projekten arbeiten. Alle Arbeiten aus allen Disziplinen, die zur hermeneutisch und methodisch reflektierten Erhellung der Texte und ihrer historischen Enzyklopädien (U. Eco) oder Lebenswelten beitragen, sind willkommen.

Den dritten Grundpfeiler der Reihe bildet eine geschichtswissenschaftliche Positionierung jenseits historistischer Überzeugungen: Historische Rekonstruktionen und Interpretationen bilden modellhafte, auf hermeneutischen und methodischen Entscheidungen fußende Hypothesen auf der Basis vorliegender und deshalb überprüfbarer Daten. Die Unterscheidung von Daten, also von gegebenen, heute zugänglichen Zeichen aus der Antike, Interpretationen dieser Daten als Hypothesen ihrer Bedeutung und Fakten als intersubjektiv überprüfter und redlich nicht zu falsifizierender Hypothesen bildet eine unverzichtbare kritische Grundlage der Studienreihe.

Das Konzept der Studienreihe Beyond Historicism baut auf diesen drei Grundpfeilern auf. Sie publiziert kritische philologische, exegetische und historische Monographien und Sammelbände, die in unmittelbarer oder auch mittelbarer Weise neutestamentliche Texte in ihren jeweiligen enzyklopädischen Kontexten erhellen. Die Verpflichtung zur gründlichen kritischen Philologie als Grundlage der Datenanalyse und der historischen Hypothesenbildung will jeglichen Historismus hinter sich lassen.

Manuskripte können in deutscher, englischer, französischer und italienischer Sprache eingereicht werden. Sie durchlaufen ein peer-review-Verfahren innerhalb des Herausgeberkreises und seines wissenschaftlichen Beirats. Wir freuen uns sehr, für diesen Beirat die Neutestamentlerin Christiane Zimmermann (Kiel), den Neutestamentler Thomas J. Kraus (Zürich), den Gräzisten Manuel Baumbach (Bochum), und den Althistoriker Ulrich Huttner (Siegen) gewonnen zu haben. Wir danken dem Verlag Brill/Schöningh, insbesondere Jörg Persch, für den Mut und für das in uns gesetzte Vertrauen, eine neue, innovative Buchreihe zu konzipieren und zu publizieren, die eingetretene Pfade verlassen möchte, um auf der gemeinsamen Suche nach tragfähigen Interpretationen überlieferter Zeichen den Leitgedanken universitärer Forschung der Zusammenarbeit und gegenseitigen Beratung unterschiedlicher Disziplinen zum Wohle der Sache, der sie sich verdanken, zu verwirklichen.

Stefan Alkier, Hartmut Leppin, Thomas Paulsen, Tobias Nicklas

Bochum, Frankfurt am Main, Regensburg am 5. April 2021

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