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August Wilhelm Schlegels Vorlesungen, 1808 in Wien vor einem illustren Publikum gehalten und zwischen 1809 und 1811 in drei Bänden veröffentlicht, gehören zu den wichtigsten theoretischen Texten der deutschen und europäischen Romantik. Die sogenannten ‚Wiener Vorlesungen‘ August Wilhelm Schlegels bilden ein Scharnier zwischen der deutschen Frühromantik und der europäischen Romantik.
Sie bündeln noch einmal die Erträge aus Schlegels Forschungen zur antiken Theaterpraxis, seiner Kritik des französischen Theaters sowie seinen Übersetzungen Shakespeares und Calderóns, gleichzeitig entstehen sie in Coppet an der Seite Germaine de Staëls in einem internationalen Kontext: Gemeinsam mit de Staëls De l’Allemagne verbreiteten sie die Ideen der deutschen Romantik in der ganzen Welt, ihr Einfluss lässt sich bei Stendhal oder Hugo in Frankreich, Coleridge oder Shelley in England, Manzoni in Italien oder Poe in den USA nachweisen. Der vorliegende Band bringt erstmals den bereinigten Text der Erstausgabe; der zweite Teilband wird eine umfangreiche Textkritik, Sachkommentare und Materialien zur Entstehung und Rezeption enthalten.
August Wilhelm Schlegel (1767-1845) ist eine der zentralen Figuren der deutschen Romantik; seine Bedeutung für die deutsche Geistesgeschichte kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Er hat als Kritiker und Theoretiker der deutschen Literatur über die Romantik hinaus wichtige Impulse gegeben. Als Gelehrter steht Schlegel am Beginn der Entwicklung vieler der heute etablierten geisteswissenschaftlichen Disziplinen. Eine der wirkungsmächtigsten Bühnen Schlegels sind seine Vorlesungen, die er zunächst als Privatgelehrter in Berlin, in Wien, schließlich in Bonn als Professor für Literatur und Kunstgeschichte hält.
Gerade die frühen Vorlesungen zur Ästhetik - die Jenaer »Vorlesungen über philosophische Kunstlehre« (1798/99) und die Berliner »Vorlesungen über schöne Literatur und Kunst« (1801-04) - gehören zu den bedeutendsten theoretischen Texten der deutschen Romantik. Schelling lobte darin »die reinen und objectiven Züge, mit denen so viele Ideen gleichsam in einer allgemein gültigen Form auch für die Reflexion ausgesprochen« werden.
Der innerhalb der auf sechs Bände angelegten »Kritischen Ausgabe der Vorlesungen« Schlegels erscheinende Kommentarband II/2 ergänzt die Textbände I und II/1 und er-schließt den Kosmos von Schlegels frühen Vorlesungen. Er enthält bisher zum größten Teil unbekannte Mitschriften und Dokumente, einen gründlichen textkritischen Kommentar und ausführliche Sacherläuterungen. Ein Literaturverzeichnis sowie ein Sach- und ein Namenregister runden den Band ab.
Ein romantischer Streitfall
Ein romantischer Streitfall

Warum kam es auf dem wichtigsten Treffen der frühromantischen Akteure zu einer Auseinandersetzung, die innerhalb der Gruppe nicht überwunden werden konnte?

Das Treffen der frühromantischen Gruppe, das im November 1799 in Jena stattfand, wird in allen Literaturgeschichten genannt und gilt als wichtiges Ereignis in der Entwicklung der Romantik. Aber die Dynamik dieses Treffens, die aus dem Streit um Friedrich von Hardenbergs (Novalis) Rede „Die Christenheit oder Europa“ und um Friedrich Wilhelm Joseph Schellings Gegenschrift „Epikurisch Glaubensbekenntniß Heinz Widerporstens“ hervorging, ist bisher noch nicht analysiert worden. Der vorliegende Band untersucht das Treffen aus der Perspektive der beteiligten Autoren und Autorinnen.
Die soziale Referentialität des Sonetts
Das Sonett konstituiert in seiner langen Geschichte immer wieder soziale Räume für spezifische Gemeinschaften – zwischen Lebenden, aber auch über die Jahrhunderte hinweg mit historischen Personen. Während das Sonett häufig als poetologische Gattung im Vordergrund steht, profiliert dieser Band die vielfältige „soziale Referentialität“ des Sonetts – seine kommunikative Bindungskraft – und setzt diese ins Verhältnis zu intertextuellen, intermedialen und autoreferentiellen Bezügen. Gattungstheoretische Überlegungen gehen dabei Hand in Hand mit exemplarischen Interpretationen. Mit Beiträgen von Annette Gerok-Reiter, Andreas Kablitz, Joachim Knape, Hans-Georg Kemper, Bernhard Greiner, Michael Maurer, Gertrud Maria Rösch, Helmuth Mojem, Ralph Häfner, Cornelia Ortlieb, Friedrich Vollhardt, Jörg Robert, Katharina Grätz, Helmuth Kiesel, Monika Schmitz-Emans und Jürgen Wertheimer.
Epistolarität und Interkulturalität
Als Philologe, Literaturhistoriker, Übersetzer, Kritiker und Indologe war der lange Zeit unterschätzte August Wilhelm Schlegel der wichtigste Kommunikator der deutschsprachigen Romantik.
Der Band bietet eine Bestandsaufnahme der aktuellen Forschungsaktivitäten zu dem älteren Schlegel-Bruder. Bei unterschiedlicher Schwerpunktsetzung kristallisieren sich Vorlesung, Übersetzung, Kritik und Brief als zentrale Kommunikationsmedien heraus, ob es um die Aushandlung ästhetischer und wissenschaftlicher Positionen im Kreis der Romantiker und darüber hinaus geht, um den sozialen Zusammenhalt oder um die Diskursivierung von Emotionen. Neben intertextuell und interkulturell interessierten Studien treten wissenspoetologische, wissenssoziologische und praxeologische Überlegungen.
Schlegel erweist sich als Kommunikator im Dialog mit seiner Familie, mit Mentoren, Freunden und Gegnern sowie mit der altindischen und den europäischen Kulturen von der Antike bis zu seiner Gegenwart.