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Die Studien des Alterthums und die Fragmente zur Geschichte der griechischen Poesie entstanden Mitte bis Ende der 1790er Jahre, in der heißen Phase der Frühromantik. Sie behandeln die antike Literatur und ihr Nachleben genauso wie grundsätzlichere Fragen zur Theorie der Philologie und der Literaturgeschichtsschreibung. Für die Romantikforschung und für die Wissenschaftsgeschichte der Philologie sind sie von richtungsweisender Bedeutung. Dies wird hier in ständiger Rücksicht auf die Bedeutung der Philologie selbst reflektiert.
So offensichtlich Verstehen und Interpretieren die Kernbegrifflichkeit der fraglichen Theoriebildungen darstellen, so divers und kontrovers gestaltet sich in concreto das jeweilige Verstehen des Verstehens bzw. Interpretieren des Interpretierens. Der vorliegende Band lotet aus, was unter diesen Begriffen zu verstehen ist und wie sie sich zueinander verhalten: Bezeichnen sie distinkte Bereiche oder verschiedene Weisen der Bedeutungszuschreibung – und profilieren sich insofern wechselseitig? Sind sie in hierarchischer Weise aufeinander zu beziehen, sei es systematisch, sei es prozedural? Kann allenfalls auf einen der Begriffe verzichtet werden zugunsten des anderen?