Possidius, einer der frühen Weggefährten Augustins in Hyporegius, später Bischof von Calama, verfasste kurz nach dem Tode Augustins eine Lebensbeschreibung des von ihm hochgeschätzten Meisters. Aus langjähriger Vertrautheit entstanden, zeichnet die Vita Augustinus im Alltagsleben, als Bischof und Prediger seiner Gemeinde, als unermüdlicher Vorkämpfer für die Einheit der Kirche in Afrika. Possidius berichtet nicht von Wundern, die Augustin bewirkt haben soll. Sein Augustinus ist ein frommer, demütiger Mann, der auf die Gnade Gottes wie alle anderen angewiesen ist. Augustinus muss eine ungemein faszinierende Persönlichkeit gewesen sein, denn Possidius sagt: 'Diejenigen, die seine Schriften lesen werden, würden sehr gefördert, das sei aber nichts im Vergleich zu denen, die den täglichen Umgang mit ihm hatten und die ihn als Liturgen und Prediger erleben durften.' Die Lebensbeschreibung des Possidius ist eine der schönsten und anrührendsten der Spätantike. Die vorliegende Edition enthält zwei Zugaben, die den neueren Editionen fast immer fehlen: zunächst das Verzeichnis der Werke, das Possidius selbst, antikem Brauch entsprechend, angelegt hat. Außerdem wird der Brief 228, von Augustinus an den Bischof Honoratus, ob Bischöfe in der Verfolgung fliehen dürften, vollständig abgedruckt.
Herz – nur wenige Worte in der deutschen Sprache sind derart symbolhaft gefüllt, derart emotional aufgeladen. Das Herz – es scheint das menschlichste aller menschlichen Organe zu sein – gilt als die Mitte allen Denkens, allen Fühlens, allen Sehnens. Real klopft es in der Brust, und in seiner allumgreifenden Metaphorik klopft es in allen Bereichen menschlicher Kultur und Kommunikation. Zwei Herausgeber, ein Kardiologe und ein Theologe, haben diesen Band – entstanden aus einer Ringvorlesung an der Universität Bochum – zusammengestellt. Theologie und Kardiologie – ein weites Spektrum, und doch hält das Elementare, das Existentielle des Themas die Perspektive fokussiert. Die Beiträger: Andreas Mügge: Vom Knoblauch über Rotwein bis hin zum Fischöl: Nahrungsmittelzusätze in der Vorbeugung zur Herzkrankheit Klaus Peter Mellwig: Das Sportherz: sportinduzierte Anpassung oder krankhafte Veränderung durch Sport Wilhelm Geerlings: Das Herz im Aberglauben Adrian Niegot: Dein ist mein ganzes Herz. Was das Herz im Liede sucht Hans-Reinhard Zerkowski: Künstlicher Ersatz des Herzens – Jahrzehnte des Fortschritts oder inhumaner Irrweg Irmgard Müller / Christian Schulze: Das Herz als anatomisches und theologisches Thema im Mittelalter Stephan Brakensiek: Das gedruckte Herz – Kunstgeschichtliche Notizen zum Herzen in der Druckgraphik
Der Bergbau zählt zur Urproduktion der Menschheit. Bereits in der Prähistorie wurden Rohstoffe bergbaulich gewonnen. Im Verlauf des Mittelalters und der frühen Neuzeit war insbesondere der Erzbergbau eine entscheidende Grundlage für die Ausbildung charakteristischer Montanregionen. Seit dem 18. Jahrhundert entwickelten sich vor allem der Eisenerz- und der Steinkohlenbergbau zu den entscheidenden Faktoren der Industrialisierung. Seit der Mitte des 20. Jh. befindet sich der Bergbau zumindest in den europäischen Kernländern der Industrialisierung auf dem Rückzug. Die zumeist monoindustriell geprägten Montanreviere unterliegen deshalb einem Strukturwandel. Ziel dieses Werkes – zugleich Festschrift für den langjährigen Direktor des Deutschen Bergbau-Museums Bochum, Prof. Dr. Rainer Slotta, – ist es, einen aktuell-kritischen Blick auf den Stand der Montan- und Industriegeschichtsforschung zu werfen. Ausgewiesene Fachleute behandeln dabei Spezialfragen, die fünf übergreifenden Themenblöcken zugeordnet sind: - Montangeschichte – Perspektiven und Stand der Forschung - Quellen der Montangeschichte – Aspekte und Beispiele der Dokumentation - Industriearchäologie und Denkmalpflege im und um den Bereich des Montanwesens – aktuelle Beispiele - Montan- und Industriegeschichte im Museum – Anforderungen und Positionen - Montanwesen in Kunst und Tradition